Tagein und Tagaus stehen wir auf unseren Füßen. Ob Berufsbedingt oder Freizeit, unseren Füßen fordern wir einiges ab. Am schlimmsten erwischt es den Fuß, wenn er dann auch noch über Stunden in zu enge Schuhe, womöglich noch mit Stöckelabsetzten, hineingezwengt wird ist der Gau passiert. Das höchste der Gefühle ist dann ein „Fußbad“ oder eine „Fußcreme“ als Fußpflege! Aber es gibt etwas so angenehmes für die Füße was alle Strapazen vergessen läßt!
Fußreflexzonenmassage
Mit Verdauungsproblemen kommt Anna zur Fußreflexzonenmassage. Die Therapeutin wendet sich aber nicht ihrem Magen-Darm-Trakt zu, sondern ihrem Mittelfuß. Zunächst erscheint das unsinnig, ist es aber nicht. Einen 100%igen wissenschaftlichen Beweis für die Existenz der Fußreflexzonen und der Wirksamkeit deren Massage gibt es allerdings nicht.
Durch Jahrhunderte hindurch ist die Wirksamkeit der Methode aber ausreichend belegt, um sie auch bei Ärzten eine Akzeptanz zu erreichen. Aber es gibt kleinere, teilweise spezielle Studien, die positive Auswirkungen auf verschiedene Krankheitssymptome zeigen. Eine Studie der Friedrich-Schiller-Universität Jena hat in 2006 beispielsweise die Wirksamkeit der Fußreflexzonentherapie bei Kniegelenksarthrose belegt.
Was ist Fußreflexzonenmassage?
Der menschliche Körper spiegelt sich in den Füßen wider, wobei jeder Körperteil an eine bestimmte Stelle des Fußes gekoppelt ist. Durch eine Massage dieser Fußreflexzonen sollen sich nicht nur Diagnosen stellen, sondern auch Leiden lindern lassen.
Die rechte Körperhälfte findet sich am rechten und die linke am linken Fuß wieder. Die Reflexzonenpunkte von Organen, Nerven, Muskeln, Knochen und Gelenken sitzen spiegelbildlich da, wo sie auch im Körper sind. Am Fußrücken sind die Reflexzonen des Brustkorbs und im Bereich zwischen Ferse und Innenknöchel befinden sich die Reflexzonen für die Blase und die Geschlechtsorgane.
Schon vor mehreren tausend Jahren massierten und behandelten sich Indianerstämme und unabhängig parallel dazu auch die Chinesen an den Füßen. Der amerikanische Arzt William Fitzgerald beobachtete das und begann 1913 mit der Systematisierung seiner Beobachtungen. Er teilte den menschlichen Körper in zehn Längskörperzonen, die er proportional auf die Füße übertrug. Jede dieser Längszonen spiegelt sich nach dieser Theorie als Mikrosystem in den Füßen wider.
1938 veröffentlichte die amerikanische Masseurin Eunice Ingham das Buch „Stories the feet can tell“. Damit machte sie in den folgenden zwei Jahrzehnten die „reflexology“ in den USA und anderen Ländern populär.
Auf Basis des Ingham-Buches behandelte die Masseurin Hanne Marquardt seit 1958 über neun Jahre die Füße ihrer Patienten. Sie entwickelte die Fußreflexzonenmassage zur Therapieform weiter.
Wie viele Fußreflexzonen gibt es?
Die Frage lässt sich leicht beantworten: laut Frau Marquardt sind 96 Reflexzonen, die zum großen Teil an den Fußsohlen, aber auch den Seiten und am Fußrücken bis zum Knöchel hin angeordnet sind. Hierzu gibt es detaillierte Abbildungen, fast schon „Landkarten der Füße“.
Für alle Möchtegern-Therapeuten in spe gibt es für ihre „Patienten“ Zehensocken, auf die diese „Landkarten“ aufgemalt sind.
Da, wo Leber draufsteht, ist auch der Leber-Bezugspunkt dahinter. Somit kann die Fußreflexzonenmassage losgehen – aber bitte sanft!
Worauf zielt die Fußreflexzonenmassage ab?
Primär zielt die Fußreflexzonenmassage auf Entspannung ab.
Weitere Anwendungsgebiete sind die Durchblutungsförderung, die Anregung des Selbstheilungsprozesses, rheumatische Erkrankungen und Gelenkschmerzen, Menstruationsstörungen, Kopfschmerzen, Migräne, Verspannungen, Verdauungsstörungen und vieles mehr.
Werden Krankheiten und Beschwerden zielgerichtet behandelt, nennt man die Fußreflexzonenmassage nicht mehr nur Massage, sondern Therapie.